Abenteurer Jonas Deichmann hat die Welt im Triathlon Stil umrundet.
460 Kilometer Schwimmen, 21.500 Kilometer Radfahren und 5.060 Kilometer Laufen in 14 Monaten. Auf dem letzten Teil seines Triathlons habe ich ihn begleitet

Es ist der letzte Tag von Jonas Deichmanns Abenteuer und ich stehe bei Schneefall und eisigen Temperaturen in Steingaden, im Allgäu, dick eingepackt mit meinem Rennrad in den Startlöchern. Da kommt Jonas Deichmann an mir vorbei, schaut besorgt auf mein Rad und meint „Philip mit den dünnen Rennradreifen wirst Du bei den Bedingungen ernsthafte Probleme bekommen!“

Am Abend vorher bin ich mit dem Zug aus Düsseldorf ins Allgäu angereist und wir hatten einen wirklich sehr lustigen und netten Abend. Zugfahren mit dem Rad habe ich vorher noch nie gemacht, bicke-packing auch nicht und Jonas Deichmann kenne ich auch nur aus den sozialen Medien bzw. Kurznachrichten. Sein Abenteuer, Triathlon 360 Grad, verfolge ich seit dem ersten Tag und fiebere seitdem täglich mit.


Eigentlich wollte ich Jonas schon von Sevilla bis Cordoba auf dem bike begleiten. Ein fiebriger Infekt bremste mein Vorhaben jedoch in letzter Sekunde aus und auch Jonas erkrankte und musste eine Zwangspause einlegen. Ich konnte ihm aber helfen und eine Unterkunft in Andalusien organisieren, damit er sich auskuriert. Dankbar für meine Hilfe konnte er seine Tour gestärkt fortsetzen.


Nach einem gemeinsamen Frühstück packe ich mein neues wasserdichtes Ortlieb Seat-Pack 16,5 L und bin ganz beeindruckt, was da alles rein geht. Bei diesen Bedingungen habe ich lieber ein paar trockene Sachen mehr dabei. Bevor wir um 10 Uhr, zu acht, in Richtung München starten, gibt Jonas noch ein Interview. Eine Mischung aus Vorfreude und Aufregung überkommt mich, als ich in die Pedale trete. Ich freue mich dabei zu sein und bin umgeben von wahnsinnig sympathischen Gleichgesinnten.

100 Kilometer bis nach München warten auf uns. 100 Kilometer, auf denen meine Bremsen nicht mehr richtig packen und ich einige Gänge nicht mehr rein bekomme. Alles vereist. Genau wie meine Hände und Füße. Das macht das Bremsen, besonders in den steilen Abfahrten fast unmöglich und ich lasse es öfters einfach Laufen. Durch unterhaltsame Gespräche mit Jonas und den Mitfahrern, vergeht die Zeit wie im Fluge. In Seehaupt am Tegernsee wärmen wir uns bei einem kurzen Mittagessen auf. Danach sind es nur noch ein paar Kilometer bis nach München.


Je näher wir München kommen, desto größer wird die Gruppe und Jonas wird von den Passanten eifrig angefeuert und bejubelt. Gänsehaut!!! Keiner von uns will jetzt so wirklich ans Ziel kommen, aber nach der Bayerischen Staatsoper hören wir schon die jubelnde Menge, welche Jonas euphorisch in Empfang nimmt. Geschafft!

Als erster Mensch hat Jonas die Welt im Triathlon Stil umrundet. Ich genieße den Moment, erhalte von Oberbürgermeister Dieter Reiter ein Glas Champagner und freue mich tierisch für Jonas und die Chance gehabt zu haben dabei gewesen zu sein.
Glücklich, mit neuen Freundschaften und motiviert setze ich mich in den ICE nach Düsseldorf und träume von meinem nächsten Abenteuer.
Danke Jonas!!!

Mehr zum Thema „Mit Jonas Deichmann ins Ziel“ finden Sie im Interview mit der Rheinischen Post/ RP Online.