Bergmarathon – 42 Kilometer mit 2.000 Höhenmeter in 05:11 Stunden

 

2009 entdeckte ich in einem Laufmagazin eine Werbung vom Jungfraumarathon in Interlaken/ Schweiz und wusste sofort, dass ich dort starten will. Die faszinierenden Bildern von Eiger, Mönch und Jungfrau ließen mich nicht mehr los. Kurzerhand war ich zu meinem ersten Marathon angemeldet und das direkt mit 2.000 Höhenmetern.

Trainingszeit

In Düsseldorf lebend, fehlen einem die Berge für das Training und so drehte ich fleißig meine Runden am flachen Rhein. Das mit dem Bergtraining habe ich damals auf den Urlaub in den Alpen verschoben. Ich kann mich noch gut daran erinnern das ich zwei Wochen vor dem Marathon in den Zillertaler-Alpen im tiefsten Nebel und bei strömenden Regen Höhenmeter gesammelt habe wie ein Wilder. Ganz ohne Trailschuhe. In Brixen in Südtirol bin ich mit dem Bus ins Tal gefahren um anschließend den Berg wieder hoch zu laufen. Jetzt hatte ich zwar etwas Höhenmeter gesammelt, aber immer noch keine Erfahrung für die Langdistanz.

#MeinErsterMarathon

Die Aufregung vor dem Start fing bereits mit dem Packen an: Wie kalt ist es oben auf 2.205 Metern? Wie viele Riegel und Wasser brauche ich? Was packe ich in mein Läuferbag? Bei strahlendem Sonnenschein ging es in Interlaken mit einem 10 Kilometer langem, flachen Streckenabschnitt los. Beim Startschuß preschten alle nur so davon, bis es sich bei der ersten Steigung wieder zusammenstaute. An laufen war hier nicht zu denken. Kurz vor Wengen (1.284m) bei Kilometer 26 warteten richtig steile Serpentinen auf die Läufer und es wurde extrem steil. Die Oberschenkel brannten! Dafür bot sich kurze Zeit später ein atemberaubendes Panorama über Tal und die glitzernden schneebedeckten Gletscher (Eiger, Mönch & Jungfrau), das für alles entschädigte.

Die letzten Kilometer vor dem Ziel war Stau und die Zeit lief unaufhaltsam weiter! Alle mussten über eine schmale Muräne im Gänsemarsch hintereinander laufen beziehungsweise gehen. Im Ziel auf der kleinen Scheidegg am Fuß der Eiger Nordwand angekommen war ich unglaublich stolz, fröhlich und ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Schade, dass der Lauf nach knapp 5 Stunden schon vorbei war. Was für ein Erlebnis!

Erschöpft und glücklich meine erste Finisher-Medaille um den Hals zu haben ging es, nach einer heißen Dusche, mit der historischen Zahnradbahn wieder zurück ins Tal.

Mein Fazit: Mehr davon!